Lenk

Reformierte Kirche

Reformierte Kirche

Der heutigen Kirche gehen zwei Kirchen voraus: Die erste wurde 1505 geweiht, die zweite nach dem Dorfbrand vom 16. Juli 1878 gebaut. Ein Erdbeben von 1946 verunmöglichte deren Benutzung wegen Einsturzgefahr. Am 18. Juni 1950 konnten die Einwohnerinnen und Einwohner von Lenk ihre neue Kirche nach Plänen von Karl Müller-Wipf (1909-2010) einweihen. Die Glasgemälde stammen vom einheimischen Künstler Gottfried Tritten (1923-2015).

Baujahr | 1949 - 1950

Architekt | Müller-Wipf, Karl

Politische Gemeinde | Lenk

Kirchgemeinde | Lenk

Webseite Kirchgemeinde

Adresse | Rawilstrasse 9

Koordinaten | 46.456419, 7.441058

Google Maps | Swisstopo

Öffnungszeiten |
Mo-So 8-18 Uhr

18 Fenster hat der Lenker Gottfried Tritten insgesamt für die reformierte Kirche Lenk gestaltet. Tritten arbeitete vor allem mit kräftigen Farben und der Kirche als Lichtraum. «Die Lichtfülle zeichnet den Kirchenraum der reformierten Kirche Lenk aus. Dieses Licht wollte ich für meine Arbeit an den Kirchenfenstern unbedingt nutzen», sagte Gottfried Tritten und zitierte den Schriftsteller Goethe wie folgt: «Farben sind Kinder des Lichts.» Der Künstler beschäftigte sich seit seiner Jugend mit dem Vers des 121. Psalmes «Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen; woher wird mir Hilfe kommen?» Dieser Psalm findet sich denn auch auf den beiden Fenstern im Chor.

2004 wurde die Kirche einer Gesamtrenovation unterzogen. Die Orgel erfuhr auch eine Überholung. Zwanzig Register (Stimmenzug bei der Orgel) mit 1434 Pfeifen wurden neu gestimmt und intoniert; 24 Pfeifen wurden neu hinzugefügt. Gestimmt wurde, mit einigen «Korrekturen» nach «Reinhardt». Diese Art der Stimmung bewirkt, dass nicht mehr alle Tonarten gleich tönen, sondern dass jede ihren eigenen Charakter hat, was v.a. für die barocke Orgelliteratur einen Gewinn bringt.

Fünf Glocken läuten seit 2002 aus dem Glockenstuhl, die Tonfolge ist e'-gis'-h'-cis"-e". Die Glocken tragen folgende Inschriften: Grosse Glocke (e'): «Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen»; Mittagsglocke (gis'): «Der alten Glocken letzter Schall war banges Sturmgeläute, dann wurden sie mit hohem Fall auch selbst des Feuers Beute. Das neue DIR geweihte Haus beschirme, GOTT, vor solchem Graus»; Totenglocke (e"): «Alles Ding währt seine Zeit, GOTTES Lieb' in Ewigkeit»; Vesperglocke (h'): «Herr, du bist unsere Zuflucht für und für. Ehe denn die Berge wurden und die Erde und die Welt geschaffen wurden, bist DU, GOTT, von Ewigkeit zu Ewigkeit»; Neueste Glocke (cis"): «Gepriesen sei der Herr Tag für Tag, der uns trägt, der GOTT, der unsere Hilfe ist.»

  • Kunstführer durch die Schweiz, hg. von Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte, Bern 2006-2012, Bd. 3, S. 475.
  • Völlmin, Klaus, Guntram Knauer et al., Kirchen Niedersimmental, Diemtigtal, Obersimmental, Saanenland, Jauntal, Pays-d'Enhaut, Bern: Berner Heimatschutz, 2018, S. 36.
  • Sommer, Albert: 500 Jahre Lenk. Ein Streifzug durch unser Gemeindearchiv, Lenk, 2005.
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