Burgdorf

Stadtkirche

Stadtkirche

Ihr Standort auf einer Geländekuppe macht die spätgotische Stadtkirche, erbaut 1471-1490, zu einem weithin sichtbaren Wahrzeichen im Stadtbild. Der Lettner, der bis zur Reformation das Kirchenschiff vom Chor abtrennte, dient seit 1867 als Orgelempore. Das reich geschnitzte Ratsherrengestühl stammt aus den Jahren 1644-47. Die Glasmalereien in den drei Chorschluss-Fenstern wurden 1947-1954 vom Steffisburger Glasmaler Robert Schär gestaltet.

Baujahr | 1471 - 1490

Architekt |

Politische Gemeinde | Burgdorf

Kirchgemeinde | Burgdorf

Webseite Kirchgemeinde

Adresse | Kirchbühl 24

Koordinaten | 47.056451, 7.624634

Google Maps | Swisstopo

Öffnungszeiten |
Mo-Fr 7:30-18, Sa + So 8-18 Uhr (Sommerzeit), Mo-Fr 7:30-17, Sa + So 8-17 Uhr (Winterzeit): auf Anfrage bei der Kirchgemeinde

Burgdorf wurde von den Zähringern gegründet, die 1218 von den Kyburgern beerbt wurden. Die Handfeste, ein Dokument aus dem Jahre 1273 mit den Rechten der Stadtbewohner, zeigt, dass die Bürger schon früh gegenüber der Herrschaft eine gewisse Selbständigkeit besassen. 1384 kamen Burgdorf und Thun in den Besitz von Bern. Die spätgotische Stadtkirche ersetzte die zähringische Kirche aus dem letzten Viertel des 12. Jahrhunderts.

1471, Jahrzahl links beim Haupteingang, war Baubeginn. An der Nordwestecke wurde begonnen und im Gegenuhrzeigersinn die neue Kirche um die alte herum gebaut. So konnte diese weiterhin benutzt werden. 1487 standen die Chormauern und 1490 wurde der Schluss-Stein ins Chorgewölbe eingesetzt. Werkmeister der Stadtkirche war der Münsterbaumeister von Bern, Niklaus Birenvogt. Das Chorgewölbe vollendete Peter de Cometto. Der Kirchenbau war für die Stadt, die damals ca. 1000 Einwohnerinnen und Einwohner zählte, eine gewaltige Aufgabe.

Die spätgotische Chorschranke wurde von Heinrich Kummly 1512 vollendet. Sie gilt als der kostbarste Lettner der Schweiz. Elf Steinmetze haben an ihm zwei Jahre lang gearbeitet. Ursprünglich stand er im Chor der Kirche. Er wurde nach dem Vorbild desjenigen im Berner Münster geschaffen, der in der Reformationszeit zerstört wurde. In neuerer Zeit wurden das Innere und Äussere der Kirche verschiedenen Renovationen unterzogen. Zuletzt 1968 der Innenraum, 1986 der Turm und 2004 die Südseite der Fassade.

  • Kunstführer durch die Schweiz, hg. von Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte, Bern 2006-2012, Bd. 3, S. 533-534.
  • Ryser, Hans-Peter, Stadtkirche Burgdorf. Kanton Bern [Schweizerische Kunstführer GSK, 877], Bern: Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK, 2010.
  • Schweizer Jürg, Die Kunstdenkmäler des Kantons Bern, Landbd. 1 (Die Stadt Burgdorf), Basel: Birkhäuser, 1985, S. 186-227.
  • Schweizer, Jürg, Stadtkirche Burgdorf. Kanton Bern [Schweizerische Kunstführer GSK, 117], Bern: Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK, 1971.
  • Schweizer, Jürg, Die Grabungen in der Stadtkirche Burgdorf 1968/69, Burgdorf, 1971.
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